Definition eines Lernmanagementsystems (LMS)
Das Lernmanagementsystem oder LMS ist eine Software zur Verwaltung einer Online-Lernplattform, die zwei große Funktionen erfüllt: Lernen (Learning) und Verwalten (Management).
Im weiteren Sinne bezeichnet man als LMS ein aus folgenden Komponenten bestehendes System:
- Lernende einer virtuellen Lerngemeinschaft;
- eine Online-Lernplattform, die einerseits den nach einer Lernstrategie erarbeiteten Inhalt und andererseits die Evaluierungstools enthält;
- Ausbilder und/oder Tutoren, die diese Ausbildung leiten.
Worin besteht der Nutzen eines LMS?
Der Hauptnutzen einer Lernplattform besteht darin, die Bildungsmaßnahme innerhalb eines Unternehmens zu steuern. Tatsächlich ermöglicht ein LMS die Verwaltung aller Aspekte, die eine Ausbildungsstrategie betreffen: Betreuung einer Lerngemeinschaft, Integration eines Lehrerteams und Verwaltung aller budgetären Aspekte. Darüber hinaus ist eine LMS-Plattform erweiterbar und bestimmte Funktionen können je nach den Bedürfnissen der Unternehmen „à la Carte“ erworben werden.
Und schließlich zentralisiert das LMS das gesamte Dokumentensystem der Ausbildungsabteilung eines Unternehmens.
Der Einsatz einer LMS-Plattform
Um den Nutzen einer LMS-Plattform zu maximieren, ist die Art und Weise ihres Einsatzes überaus wichtig. Zwei Personengruppen haben hauptsächlich Zugang zum LMS:
- Das Lehrerteam (Trainer, Ausbildungsleiter, Manager der Lerngemeinschaft usw. ), das die Lerngemeinschaft betreuen und Inhalte teilen wird.
- Die Lernenden, die mit dem Lehrerteam und anderen Lernenden interagieren (wenn das LMS Funktionen für interne soziale Netzwerke enthält) und Inhalte hochladen.
Eine LMS-Plattform kann auf mehrere Arten eingerichtet werden:
- Die Cloud im SaaS-Modus: Alle Daten werden auf den Servern des Anbieters der E-Learning-Plattform gespeichert. Das Unternehmen muss bei dieser Lösung keine Infrastruktur kaufen. Außerdem ist dieses System im Alltag leichter zu warten, was die Kosten senkt. Weiterhin müssen keine technischen Updates implementiert werden, da sich der Anbieter des Systems um diese Aufgabe kümmert. Außerdem ist eine in der Cloud gehostete Plattform für die Lernenden einfacher zu nutzen, da sie keine Software installieren müssen und die Anmeldung und der Zugriff auf ihren persönlichen Bereich lediglich per Benutzername und Passwort erfolgt.
- Selbst-Hosting oder „On-premise“: Bei dieser Option muss eine E-Learning-Plattform auf Ihren eigenen Servern gehostet werden. Auf den ersten Blick erscheint diese Lösung zwar attraktiv, da sie dem Unternehmen einen größeren Handlungsspielraum einräumt, sie ist jedoch auch sehr kostspielig. Die technische Wartung erfordert eine größere IT-Infrastruktur, einschließlich der Einstellung von Fachkräften, Hosting, Sicherheit, Sicherung der gespeicherten Ressourcen, Spezialisten, die in der IT-Abteilung ausgebildet werden usw.
Was sind die Hauptvorteile einer LMS-Plattform?
Wir haben eine (nicht vollständige) Liste der wichtigsten Vorteile eines LMS für einen Trainer oder allgemeiner für ein Lehrerteam zusammengestellt:
Für den Trainer/Administrator:
– Die Lernplattform speichert und verwaltet die Daten sicher.
– Der Trainer ist besser in der Lage, den Inhalt seiner Bildungsmaßnahme an die Auszubildenden anzupassen. Anhand bestimmter Indikatoren, die von den LMS bereitgestellt werden (z. B. Downloadrate von Dokumenten), kann er entscheiden, ob er eine bestimmte Ressource teilt oder sie entsprechend den Erwartungen der Lernenden verändert.
– Die Fortschritte der Lernenden werden regelmäßig anhand eines Reportings überprüft, das der Trainer an seine Ziele anpassen kann.
– Eine LMS-Plattform bietet E-Learning-Teams oft einen technischen Support an.
– Da die meisten LMS-Plattformen erweiterbar sind, können die Trainer neue Funktionen erhalten (internes soziales Netzwerk, E-Mail usw.), um ein besseres Lernerlebnis zu bieten.
Für die Lernenden:
– Die FAB (Fernausbildung) ist auf jeden Lernenden zugeschnitten und die Benutzeroberfläche ist einfach zu bedienen.
– Die Online-Plattform bietet einen einfachen Zugang ohne geografische oder zeitliche Einschränkungen. Eine einfache Internetverbindung reicht aus, um sich einzuloggen.
– Die Online-Lernplattform basiert auf dem Design-Konzept „Responsive design“, d. h. sie passt sich automatisch an das verwendete Gerät an (Tablet, Handy, Computer usw.) und optimiert so die Wiedergabe von Text- oder Videoinhalten. Dadurch kann der Lernende überall lernen, wo er sich gerade befindet.
– Die Lernenden finden alle benötigten Informationen und Inhalte auf einer einzigen Plattform.
– Die Auszubildenden können sich problemlos mit dem Lehrerteam austauschen. Dieser Austausch muss nicht also nicht über E-Mails erfolgen.
Die Funktionen einer LMS-Plattform
Die Funktionen eines LMS drehen sich hauptsächlich um zwei Hauptbereiche: das Lernen und das Management der Lerngemeinschaft. Jeder Softwarehersteller oder Anbieter von LMS-Plattformen bietet daher verschiedene Optionen an, die je nach den Bedürfnissen der Unternehmen parametriert oder aktiviert werden können. Jedes LMS hostet Lerninhalte und ermöglicht dem Lernenden den Zugriff darauf. Auch der Trainer kann sich mit dieser Plattform verbinden und auf diese Informationen zugreifen.
Neben diesen Grundfunktionen gibt es auch noch einige zusätzliche Funktionen, die häufig angeboten werden:
- Entwicklung von Kursen: LMS-Plattformen bieten häufig die Möglichkeit, Kurse, Beurteilungen, Quiz, Prüfungen usw. direkt zu erstellen. Außerdem kann der Zugang zu bestimmten Kursen kontrolliert werden. Weiterhin ist es möglich, andere Kurse einzubinden, ohne Hyperlinks zu verwenden.
- Tracking der Lernenden: Eine LMS-Plattform ermöglicht es, genaue Informationen über die Lernenden zu erhalten und ihre Fortschritte anhand von Leistungsindikatoren zu verfolgen.
- Diversifizierung des Lernangebots
- Gamification-Funktion: Online-LMS-Plattformen bieten immer häufiger eine Funktion an, mit der spielerische Elemente in die Bildungsmaßnahmen eingebaut werden können. Beispielsweise bietet die Online-Plattform ein Belohnungssystem in Form von Punkten, Abzeichen, Sternen, Titeln oder anderen Ranglisten.
Eine LMS-Plattform funktioniert nach dem „Baukasten-Prinzip“, so dass es für einen Trainer oder ein Lehrerteam einfacher ist, neue Aktivitäten wie das Online-Tutoring einzubinden.
Zusätzliche LMS-Funktionen im Management
Es ist unmöglich, alle von einem LMS angebotenen Funktionen aufzulisten, da der Markt immer vielfältiger wird und die Anbieter innovativ sind, um neue Optionen und Funktionen anzubieten. Wir haben jedoch eine Liste der am häufigsten angebotenen Funktionen zusammengestellt;
- Integriertes Berichtssystem: Sie verfügen über genaue Statistiken für einen Lernenden oder für eine Gruppe von Lernenden, die es Ihnen ermöglichen, Ihre Bildungsmaßnahme zu bewerten.
- Konformitäts- und/oder Zertifizierungssystem: Einige Online-Plattformen ermöglichen es, am Ende der Bildungsmaßnahme eine Zertifizierung oder ein Diplom zu erhalten. Diese Elemente können dann im Falle eines Audits erneut vom Unternehmen genutzt werden.
- Beurteilungssoftware für das E-Learning: Eine LMS-Plattform bietet oft mehrere unterschiedliche, aber komplementäre Beurteilungsmethoden an. Viele bieten e-Learning-Templates (Vorlagen) an, die den Tools zur Bewertung der Bildungsmaßnahme entsprechen und direkt in die LMS-Plattform integriert sind.
- Zusätzliche Dienste: Die großen e-Learning-Plattformen unterstützen die Ausbildungsleiter, indem sie ihnen Dokumentenressourcen mit hohem Mehrwert zur Verfügung stellen, wie z. B. Weißbücher oder Online-Seminare.
Einige LMS-Anbieter bieten branchenspezifische Lösungen an (Banken, Handel, Gesundheitswesen usw.).