Definition des Managers der Lerngemeinschaften
Die Entwicklung von Online-Bildungsmaßnahmen hat die Notwendigkeit, Online-Lerngemeinschaften zu bilden und zu betreuen, verstärkt und zur Entstehung eines neuen Berufsbildes geführt: des Managers der Lerngemeinschaften (MdLG). Der MdLG hat die Aufgabe, eine virtuelle Gemeinschaft von Lernenden in sozialen Netzwerken (allgemeine soziale Netzwerke oder interne Netzwerke, die in eine LMS-Plattform integriert sind) über ein gemeinsames Interesse oder im Rahmen eines Ausbildungsprogramms zu betreuen.
Der MdLG ist ein Betreuer, der die Verbindung zwischen Internetnutzern und einer Einrichtung (einem Bildungszentrum oder der Ausbildungsabteilung eines Unternehmens) herstellt. Auch bei beruflichen Bildungsmaßnahmen ist der Austausch zwischen Lernenden und Trainern wichtig. Die Lernenden müssen Informationen austauschen, Fragen stellen oder auch untereinander diskutieren können. Es kommt vor, dass die Rollen von MdLG und Trainer voneinander getrennt sind. In anderen Bildungsmaßnahmen ist jedoch der Trainer dafür zuständig, die Lerngemeinschaft zu betreuen.
Unabhängig vom Format der gewählten Online-Bildungsmaßnahme (MOOC, COOC oder SPOC) verfügen die meisten E-Learning-Plattformen über Funktionen, die die Interaktion zwischen den Lernenden über zahlreiche Tools ermöglichen: Chat, Instant-Messaging-Dienst, Foren usw. Der Manager der Lerngemeinschaft kann während der Bildungsmaßnahme, vor der Bildungsmaßnahme oder sogar nach der Bildungsmaßnahme seinen Aufgaben nachkommen. Weiterhin sind die Aufgaben eines MdLG nicht auf E-Learning-Bildungsmaßnahmen beschränkt. Der MdLG kann auch bei Präsenzausbildungen oder beim Format des Blended Learning eingesetzt werden.
Was sind die Hauptaufgaben eines Manager der Lerngemeinschaft?
Auch wenn die Entwicklung von MOOCs seit 2017 mehr als 3 Millionen Menschen die Teilnahme an Fernkursen ermöglicht hat, hat dieses Lernformat dennoch einige Grenzen aufgezeigt. So schließen fast 80 % der Teilnehmer einen MOOC nie ab, weil ihnen die Motivation fehlt. Daran wird die Bedeutung eines Betreuers deutlich, der in der Lage ist, die Lernenden zu begleiten, ihre Fragen zu beantworten und Interaktionen zu schaffen. Wie Phillipe Carré, ein Professor für Erziehungswissenschaften, behauptete: „Man lernt immer allein, aber nie ohne die anderen“. Die Arbeit des Managers der Lerngemeinschaft lässt sich in fünf wichtigen Aufgaben unterteilen:
- Dem Lernenden helfen und Lösungen für seine Probleme anbieten
Wenn der Lernende technische Schwierigkeiten bei der Verwendung eines Tools oder einer Funktion der Plattform hat, wenn er logistische Informationen sucht oder wenn er mehr über eins der in der Bildungsmaßnahme behandelten Themen erfahren möchte, kann er sich direkt an einen MdLG wenden, der seine Fragen beantwortet oder auch als Vermittler zwischen dem Lernenden und dem Trainer fungieren kann.
- Den Lernenden motivieren
Der Manager der Lerngemeinschaft beteiligt sich am Austausch zwischen den Lernenden. Er kann sich zu Wort melden, um einen Lernenden zu motivieren oder zu loben. Er kann mit der Rolle eines „Coachs“ gleichgesetzt werden. Je nach den ihm zugewiesenen Aufgaben und seinem Status kann er auch ein umfassendes Reporting erstellen, um genaue Indikatoren über die Lerngemeinschaft zu erhalten (z. B. Abschlussrate eines E-Learning-Moduls, Anzahl der pro Modul verbrachten Stunden usw.).
- Betreuung der Lerngemeinschaft
Der MdLG beteiligt sich am Austausch zwischen den Lernenden. In einem Diskussionsforum schlägt er neue Diskussionsthemen vor und hat auch die Aufgabe, die älteren Diskussionsthemen zu archivieren. Er stellt Fragen, regt Debatten an oder moderiert bestimmte Verhaltensweisen, die er als belastend für die Lerngemeinschaft erachtet. Und schließlich ist er derjenige, der alle Informationsquellen auf der E-Learning-Plattform organisiert, archiviert und sortiert.
- Ständige Beobachtung
Der MdLG hält sich über die aktuellen Entwicklungen in seinem Bereich auf dem Laufenden und veröffentlicht regelmäßig Informationen in den Austauschforen der Lernenden. Er kann einige der Inhalte selbst verfassen oder als Informationsvermittler fungieren.