Was ist die erweiterte Realität?
Die erweiterte Realität wird oft mit der virtuellen Realität verwechselt, die in Videospielen eingesetzt wird. Die erweiterte Realität oder Augmented Reality basiert auf realen Elementen, z. B. einem Haus, einer Landschaft, denen Details hinzugefügt werden, die ein Computersystem erstellt. Nehmen wir als Beispiel eine Immobilienagentur. Sie wird den real existierenden Elementen (Bäume, Kirche) mittels der erweiterten Realität das neu zu errichtende Haus hinzufügen. Der Interessent kann sich so besser vorstellen, in welcher Umgebung die Immobilie, in die er investieren wird, stehen wird.
Ursprünglich wurde die erweiterte Realität im Militär- und Ingenieurwesen eingesetzt. Angesichts der Wirksamkeit dieser Methode haben sich auch andere Branchen diese Technologie angeeignet. Sie hat sich auf den Immobilienbereich, die Wissenschaft, die Medizin und den E-Commerce ausgeweitet.
Die App des amerikanischen Unternehmens Zugara ermöglicht es beispielsweise, Kleidung anzuprobieren, ohne seine eigenen vier Wände zu verlassen. Der Internetnutzer lädt ein Foto von sich hoch und wählt die Produkte aus, die ihn interessieren (Rock, Kleid, Anzug usw.). Die Kleidungsstücke passen sich perfekt seiner Morphologie an. So hat er eine genaue Vorstellung davon, wie ihm die Kleidung steht, was Retouren verhindern soll. Die erweiterte Realität stellt sich in den Dienst des E-Commerce.
Die Merkmale der erweiterten Realität
Drei Kriterien erlauben es einer Anwendung, sich als „erweiterte Realität“ zu bezeichnen.
- Sie fügt der Realität Computerelemente hinzu.
- Sie interagiert in Echtzeit mit dem Internetnutzer.
- Sie nutzt eine 3D-Umgebung.
Es gibt mehrere Stufen der erweiterten Realität von 0 bis 3.
Die Stufe 0 findet sich im Spiel Pokémon Go. Hier werden Pokémons in die Umgebung des Nutzers eingefügt, damit sie eingefangen werden können.
Die Stufe 3 wird z. B. von der US Army, der amerikanischen Armee, verwendet. Die Scharfschützen sind nun mit hochpräzisen Gewehren ausgestattet, die das Ziel filmen und angeben, wie weit es entfernt ist. So kann der Schütze seinen Schuss perfekt anpassen. Diese Technologie nennt man TAR, Tactical Augmented Reality.
Die erweiterte Realität: Vor- und Nachteile
Die erweiterte Realität steigert die Vorstellungskraft. Dadurch fördert sie das Engagement desjenigen, dem sie gezeigt wird. Das beste Beispiel dafür ist die Investition in eine Immobilie. Ein potenzieller Käufer wird einen 360°-Plan mit allen Details einem handgefertigten, mit Bleistift und Lineal gezeichneten Plan vorziehen. Er wird sich leichter entscheiden, weil er sich besser vorstellen kann, auf welches Projekt er sich einlässt.
Die erweiterte Realität wirft jedoch die Frage nach der Sicherheit auf. Apps wie Instagram und Snapchat machen ständig Gebrauch von dieser Technik. Vor allem die Filter gehören zur Technologie der erweiterten Realität. Ihre Verwendung bedeutet, dass ein Medium sehr persönliche Informationen wie den Netzhautabdruck oder auch Stimmdaten sammelt. Daher ist es wichtig, bei der Nutzung dieser Technik wachsam zu bleiben.
Das relevanteste Beispiel für die erweiterte Realität ist Google Maps. Dieser Dienst wird täglich von Tausenden von Internetnutzern verwendet wird. Der Webgigant hat seinen ortsbezogenen Dienst vor kurzem weiterentwickelt. Jetzt ist es möglich, sich mithilfe der Live View-Navigation in bestimmten Gebäuden wie Bahnhöfen und Flughäfen zurechtzufinden. Außerdem werden dem Nutzer beim Fahren mit Google Maps GPS kleine grüne Kreise angezeigt, die Gebiete mit der saubersten Luft symbolisieren.