Berufliche Bildungsmaßnahmen sind Bildungsmaßnahmen, die für Erwerbstätige im Rahmen ihrer beruflichen Laufbahn eingeführt werden. Ihr Ziel ist es, eine berufliche Entwicklung oder Umschulung zu ermöglichen. Der Lernende erwirbt oder entwickelt Kompetenzen, die er dann zur Verbesserung seines Status einsetzt. So kann er sein Gehalt verhandeln und seinem Arbeitgeber einen Mehrwert bieten.
Eine berufliche Bildungsmaßnahme kann als duale Ausbildung oder kontinuierlich stattfinden. Beide Formate haben den gleichen Wert.
Berufliche Bildungsmaßnahme: Definition
Eine berufliche Bildungsmaßnahme ist ein Recht, das allen Erwerbstätigen zusteht. Sie kann zu jedem Zeitpunkt einer Karriere stattfinden.
Berufliche Bildungsmaßnahmen: Was sagt das Gesetz?
Artikel L6311-1 des französischen Arbeitsgesetzbuchs sieht in der Tat vor, dass der Arbeitgeber seine Angestellten vorzugsweise kontinuierlich weiterbildet, um ihre Beschäftigungsfähigkeit zu erhöhen. Er muss „zu ihrer wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung, zur Sicherung ihres beruflichen Werdegangs und zu ihrem sozialen Aufstieg beitragen“.
Folglich kann sich jeder Franzose dafür entscheiden, den Beruf zu wechseln oder sich in seiner derzeitigen Branche weiterzuentwickeln.
Die Finanzierung einer beruflichen Bildungsmaßnahme
Eine berufliche Bildungsmaßnahme im Unternehmen wird meist vom Arbeitgeber bezahlt, der dafür Finanzierungen erhält. Es kann aber auch sein, dass der Arbeitnehmer die Initiative ergreift, dann muss er die Mittel selbst aufbringen.
Er kann in Frankreich zum Beispiel das CPF, das Persönliche Weiterbildungsungskonto, beantragen. Dabei handelt es sich um eine Summe, die aus der Differenz zwischen Brutto- und Nettolohn gespart wird, um Erwerbstätigen bei der Weiterbildung oder manchmal sogar beim Erwerb des Führerscheins zu helfen. Um das Geld zu erhalten, muss man sein Konto in seinem persönlichen Bereich aktivieren. Das angesparte Geld wird automatisch an die ausgewählte Bildungseinrichtung überwiesen.
Wenn noch ein Restbetrag übrig ist, kann man sich in Frankreich an den OPCO des Unternehmens wenden, in dem der Lernende angestellt ist. Auch der Regionalrat kann zur Finanzierung beitragen, vorausgesetzt, das Projekt ist tragfähig und durchführbar.
Die Merkmale einer beruflichen Bildungsmaßnahme
Eine berufliche Bildungsmaßnahme unterscheidet sich in erster Linie durch ihre Ziele.
Neues Know-how erwerben
Zunächst muss man sich vor Augen halten, dass eine berufliche Bildungsmaßnahme die Möglichkeit bietet, seine Kenntnisse zu erweitern, aber auch sein Know-how zu aktualisieren oder ein Diplom zu erwerben. Ziel ist es, die eigene berufliche Karriere zu fördern und sich innerhalb des Unternehmens weiterzuentwickeln.
Den Lernenden eine Vergütung gewähren
Eine berufliche Bildungsmaßnahme gibt Anspruch auf eine Vergütung oder auf eine Entschädigung. Sie wird von den Unternehmen selbst oder von den Organisationen, die mit Bildungsmaßnahmen in Verbindung stehen (z. B. OPCO), übernommen.
Die Beurteilung des eigenen Niveaus ist wichtig
Achtung! Eine berufliche Bildungsmaßnahme ist nicht zwangsläufig qualifizierend. Man muss überprüfen, ob sie es ist, oder sicherstellen, dass sie sich auf einem Niveau befindet, das dem Lernenden entspricht.
Wer beispielsweise Englisch lernen möchte, wird zunächst seine Vorkenntnisse und Schwierigkeiten beurteilen. Für ein B1-Niveau wäre es frustrierend, einen Kurs auf A1-Niveau zu besuchen. Ebenso kann es schwierig sein, einen Kurs auf Niveau C1 zu verstehen, wenn der Lernende nicht über die richtigen Grundlagen verfügt.
Berufliche Bildungsmaßnahmen: Vor- und Nachteile
Die berufliche Bildungsmaßnahme bringt viele Vorteile mit sich. Für Arbeitnehmer gibt es eigentlich keine Nachteile, da sie während ihrer Arbeitszeit lernen und keine Einbußen bei der Vergütung hinnehmen müssen. Wenn sie möchten, können sie eine Bildungseinrichtung finden, die im Fernunterricht unterrichtet.
Vollständige Übernahme der Ausbildungskosten
Wie bereits erwähnt, gibt es zahlreiche Organisationen , die berufliche Bildungsmaßnahmen finanzieren können. Die verbleibende Belastung für den Lernenden ist in der Regel gleich null, es sei denn, er entscheidet sich für eine besonders teure Bildungsmaßnahme. In den meisten Fällen übernehmen die Unternehmen die Bildungsmaßnahme und können sie finanzieren.
Ein nachprüfbarer Kompetenzzuwachs
Die für das CPF, das persönliche Weiterbildungskonto in Frankreich in Frage kommenden Organisationen sind Qualiopi-zertifiziert. Das ist seit Anfang 2022 vorgeschrieben. Diese Zertifizierung garantiert den Lernenden, dass die pädagogischen Methoden nachprüfbare Ergebnisse liefern.
Qualiopi schreibt diesen Bildungseinrichtungen zahlreiche Qualitätskriterien vor. So kann der Lernende sicher sein, dass er in dem angekündigten Bereich Fortschritte macht.
Langfristig kann der Lernende eine Gehaltserhöhung aushandeln
Die Erhöhung der Kenntnisse bietet langfristig die Möglichkeit, eine Gehaltserhöhung zu beantragen. Denn Wissen und Fachkenntnisse haben einen Wert. Je präziser sie werden, desto seltener werden sie.
Daher kann es relevant sein, das Gehalt neu zu verhandeln. Auch Erfahrung ist ein Pluspunkt.
Wenn Sie möchten, können Sie sich die Gehälter anderer Bewerber in deren Lebensläufen ansehen oder die Stellenangebote des frz. Arbeitsamtes Pôle Emploi auswerten. Als Lernender können Sie sich so ein genaues Bild davon machen, welche Bandbreite für die kürzlich erworbenen Fähigkeiten gefordert wird.
Anwendungsbeispiel und Zahlen im Zusammenhang mit beruflichen Bildungsmaßnahmen
Das Berufsbildungsbarometer 2022 hebt den Erfolg dieser Methode hervor. Tatsächlich haben 21 % der Erwerbstätigen eine Bildungsmaßnahme absolviert, um einen Arbeitsplatz zu finden, 14 % mehr als im Vorjahr.
10 % haben sich weitergebildet, um in der Lage zu sein, ein Unternehmen zu gründen. Im Jahr zuvor waren es nur 4 %.
Die Zukunft sieht für dieses Format vielversprechend aus. Tatsächlich unterstreicht dasselbe Barometer, dass 26 % der befragten Erwerbstätigen einen Jobwechsel in Betracht ziehen. 60 % der Unternehmen ziehen einen Wechsel in Betracht, um ihre besten Talente an sich zu binden.
Zu diesen beruflichen Bildungsmaßnahmen gehören auch Werkstattleiter, die ihre Teams in der Bedienung neuer Maschinen schulen. Eine berufliche Bildungsmaßnahme kann sich auch auf eine Software, die Nutzung eines sozialen Netzwerks oder neue Techniken des digitalen Marketings beziehen.
Es gibt so viele berufliche Bildungsmaßnahmen wie Berufe. Die Lernenden haben also eine große Auswahl an Tätigkeitsbereichen.
Zu beachten: Eine Erstausbildung unterscheidet sich von einer beruflichen Bildungsmaßnahme dadurch, dass sie sich nur an Lernende richtet, die noch keinen Beruf haben.